Herzerkrankungen gibt es in allen Rassen und auch Speziesübergreifend.

Was ist HCM?

HCM, Hypertrophe Kardiomyopathie, ist eine teilweise vererbbare Herzerkrankung. Bei dieser Herzerkrankung ist der Herzmuskel verdickt und ragt in das Herzinnere hinein. Dies hat zur Folge, dass das Herz nicht mehr sein ursprüngliches Blutvolumen aufnehmen kann. Es kann zu einem Rückstau des Blutes in die linke Vorkammer und in den Lungenkreislauf kommen. Der entstandene Rückstau kann zu Lungenödemen führen. HCM ist eine tödlich endende Erkrankung. An HCM erkrankten Tieren kann mit Medikamenten das Leben verlängert werden.

Gibt es HCM auch bei orientalischen Rassen?

Im Gegensatz zu der weit verbreiteten Meinung, dass Orientalische Rassen, wie Thaikatzen, Siamkatze, OKH, OLH, Balinesen usw., nicht an HCM erkranken können, ist HCM eine Rasseübergreifende Erbkrankheit. Zu der primären, erblichen Form von HCM gibt es auch noch eine sekundäre Form von HCM, welche durch äußere Einflüsse erworben werden kann. Ein Schall von Zuchtkatzen ist somit unumgänglich.

Übersicht einer an­o­ny­mi­sie­rten Auflistung

(Stand: 16.11.16):

20 Fälle von HCM bei OKH
davon 4 HCM positiv geschallt
davon 7 an HCM verstorben
davon 3 HCM equval geschallt
davon 5 nicht bestätigte HCM-FÄlle (keine Pathologie)

5 Fälle von HCM bei Thai
davon 2 HCM verstorben
davon 2 HCM positiv
davon 1 nicht bestätigte HCM-Fälle (keine Pathologie)

1 Fall von HCM bei einer orientalischen Katze (nicht näher bekannt)
davon 1 HCM positiv

Hierzu ein kleiner Aufruf:
Sollten Sie eine orientalische Katze mit Stammbaum haben, welche an HCM erkrankt ist/war,
würden wir uns sehr darüber freuen, wenn Sie sich für unsere Auflistung an uns wenden:
info@ig-thai-trad-siam.de
Außerdem können Sie die Testergebnisse von einem pawpeds zertifizierten Kardiologen an pawpeds senden lassen.
Helfen Sie mit die Augen für die Problematik „HCM in orientalischen Rassen“ zu öffnen!
Dankeschön

Warum ist HCM so fatal?

HCM ist eine Krankheit, die noch nicht ausreichend erforscht ist. Es gibt zwar Gentests, diese sind aber nicht für alle Rassen validiert. Zudem wird hier nur ein Bruchteil von verschiedenen Genen getestet, die für HCM verantwortlich sein können. Werden Zuchttiere nicht regelmäßig von einem zertifizierten Kardiologen geschallt, fällt die Erkrankung meist erst sehr spät, zu spät, auf. Bei Liebhabertieren ist das für den betroffenen Besitzer natürlich alles andere als schön. Jedoch gibt zumindest dieses Liebhabertier die Erkrankung nicht weiter. Wird aber eine Zuchtkatze nicht geschallt und erkrankt an HCM, hat sie bis zum Feststellen der Erkrankung ohne Schall eventuell schon sehr viele Nachkommen, eventuell sogar schon Ur-Enkel in der Zucht. Dies Bedeutet, dass diese Tiere alle aus der Zucht genommen werden müssen. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die betroffenen Züchter schweigen und geben diese Infos nicht weiter und die Nachfahren bleiben in der Zucht. Modekater mit dieser Erkrankung sorgen vor ihrem frühzeitigem Ableben für reichlich poteniell kranken Nachwuchs.

Was kann man gegen die Verberbung von HCM tun

Um HCM aus unserem Genpool auszurotten, müssen wir alle an einem Strang ziehen. Wir müssen transparent mit Informationen umgehen. Wir müssen aufhören unsere Augen vor dieser Krankheit in unserem Genpool zu verschließen und für die Gesundheit unserer Rasse und Tiere einstehen. Die Zuchttiere müssen regelmäßig! (alle 1,5 bis 2 Jahre) auf HCM von einem zertifizierten Kardilogen geschallt werden. HCM muss nicht zwingend vor Zuchteinsatz sichtbar sein, weshalb es immer wichtig ist, regelmäßig zu schallen. Ein sogenannter „Alibischall“, ein einmaliger Schall vor Zuchteinsatz, hat so gut wie keine Aussagekraft. Erst Tiere die in einem höheren Alter tatsächlich HCM unauffällig geschallt wurden, können als HCM unauffällig betrachtet werden. Alle früheren Schalls bieten nur eine Momentaufnahme. Es ist wichtig, dass die Untersuchungsergebnisse veröffentlicht werden, damit niemand mit wissentlich kranken Tieren weiter züchten kann oder die Nachfahren in der Zucht bleiben. Nur durch Transparenz ist zu erreichen, dass auch die Liebhaber etwas in der Hand haben.

Wie kann man Transparenz erreichen?

Zum einen, kann ein Züchter auf seiner Homepage die Untersuchungsergebnisse angeben, mit den Daten, an welchen das Tier geschallt wurde. Zum anderen bietet Pawpeds eine Plattform zum Veröffentlichen von Schallergebnissen an. Das besondere an dieser Plattform ist, dass hier die Untersuchungsergebnisse vom schallenden Arzt eingereicht werden und die Untersuchungsegebnisse somit nicht vom Züchter manipuliert werden können.

Was kann ich als Liebhaber tun?

Als Liebhaber könnt ihr vor allem eins tun, die Züchter auffordern, ihre Tiere regelmäßig vom zertifizierten Kardiologen schallen zu lassen. Es gibt aber noch mehr, was ihr tun könnt. Wenn ihr ein Tier habt, welches herzgeschallt werden muss, lasst es bitte von einem zertifizierten Kardiologen schallen und lasst das Ergebnis bitte bei pawpeds einreichen. Wenn ihr einen Liebling verloren habt und nicht klar ist, woran genau euer Schatz gestorben ist, lasst ihn bitte obduzieren und gebt das Ergebnis bitte an den Züchter weiter. Wichtig ist, dass ihr das Tier selbst untersuchen lasst, damit ihr das Ergebnis weiterhin in der Hand habt.